Die Vision von uns Christen ist die Eine Welt, in der es nicht Gewinner und Verlierer, sondern nur Geschwister gibt. Im Zeitalter der Globalisierung rücken die Völker der Erde immer enger zusammen. Jahrhunderte lang war dieses Verhältnis von Eroberung, Unterdrückung und Abhängigkeit geprägt. Mission heute lebt die Vision der globalen Solidarität, die alle beauftragt, an der Vision Gottes von der Einen Welt mitzuwirken.
Wir Steyler sind eine internationale katholische Ordensfamilie mit etwa 10.000 Missionarinnen und Missionaren in über 70 Ländern der Welt. In den verschiedensten Bereichen arbeiten wir für eine gerechtere Welt, für den Dialog der Religionen und Kulturen. Wir leben und arbeiten in Gemeinschaften, Pfarreien und sozialen Projekten. Grundlage unseres missionarischen Engagements ist unsere lebendige Beziehung zu Gott und ein waches Interesse an den Menschen. Mission ist dort, wo wir mit guten Worten und Taten anfangen, andere und einander zu einem menschenwürdigen Leben zu ermutigen.
Der Missionsauftrag lautet nicht, alle Menschen dieser Welt zur katholischen Kirche zu bekehren, sondern das Reich Gottes zu verkünden, so wie Jesus Christus es selber zu Lebzeiten getan hat. Dazu gehört auch heute noch viel Idealismus. Dazu gehört auch, die Mühen eines Kulturwechsels auf sich zu nehmen oder ein Armer unter den Armen dieser Welt zu werden.
Die Missionsarbeit leidet unter der Zersplitterung der christlichen Kirchen und Gemeinschaften. Missionsarbeit ist daher auch eine Herausforderung für die Ökumene und damit für die Glaubwürdigkeit der christlichen Botschaft. Nur in Offenheit gegenüber Andersgläubigen kann heute die Botschaft Christi glaubwürdig gemacht werden.
Sechs Vorschläge einer Professorin an der Gregoriana in Rom (aus einem Vortrag an die Oberen der verschiedenen Orden in Rom)
1. Pflege von Freundschaft
2. Gut zuhören
3. Förderung einer Liebe, die alle Furcht vertreibt.
4. Wahrnehmung des Anderen im besten Licht.
5. Behandeln des Anderen mit außergewöhnlichem Respekt.
6. Schauen auf die Anderen mit den Augen Gottes.
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