Deutschland

Weihnachtspost aus aller Welt 2016

21.12.2016

Weihnachtszeit ist die Zeit besonderer Briefe in der Steyler Missionsprokur. Brüder und Patres aus vielen Steyler Wirkungsländern wünschen gesegnete Feiertage – und blicken auf das Jahr 2016 zurück.

Pater Michael Heinz schreibt stolz nach Deutschland: „Die beste Abiturientin der Stadt kommt aus unserem Steyler Mädcheninternat!“ (Foto: Achim Hehn/SVD)zoom
Pater Michael Heinz schreibt stolz nach Deutschland: „Die beste Abiturientin der Stadt kommt aus unserem Steyler Mädcheninternat!“ (Foto: Achim Hehn/SVD)

2016, das Jahr der Einschnitte? Der weltweite Vormarsch der Populisten, aber auch des sogenannten Islamischen Staates lässt auch die Steyler Missionare nicht kalt. Pater Bernhard Müller sorgt sich etwa im indonesischen Larantuka, dass der Terror des sogenannten Islamischen Staates nach Rückschlägen in Syrien und im Irak verstärkt nach Süd- und Südostasien drängt. „Es kommt immer wieder zu gewalttätigen Übergriffen gegen Christen, Buddhisten und Anhänger einer islamischen Sondergemeinschaft“, berichtet er. „Kürzlich wurde in der Stadt Samarinda auf Ostborneo ein Molotowcocktail gegen eine Kirche geworfen. Dabei wurden vier Kinder schwer verletzt, die gerade auf dem Kirchplatz spielten. Ein zweijähriges Mädchen erlag wenig später im Krankenhaus den Verbrennungen.“

Die Steyler Missionsschwester Veronika Racková ist im Sommer an den Folgen einer Schussverletzung gestorben. (Foto: SVD)
Die Steyler Missionsschwester Veronika Racková ist im Sommer an den Folgen einer Schussverletzung gestorben. (Foto: SVD)

Auf eine Naturkatastrophe besonderen Ausmaßes blickt Bruder Valentin Grüner, der seit über 30 Jahren auf den Philippinen arbeitet, in seiner Weihnachtspost zurück. „In unserem Haus haben während des Taifuns Lawin annähernd 300 Menschen Zuflucht gesucht“, so der Steyler Missionar. „Unter anderem haben wir einem drei Monate alten Baby Unterschlupf gewährt – und dem Leichnam eines Mannes, der wegen des Taifuns nicht beerdigt werden konnte. Es war der schlimmste Taifun, an den ich mich erinnern kann. Am anderen Morgen sah es aus wie nach einem Bombenangriff.“

Pater Heinz Kulüke, der Generalsuperior der Steyler Missionare, freut sich, dass auf den Philippinen Menschen, für die er sich Jahrzehnte lang engagiert hat, nun anderen in ihrer Not helfen. (Foto: Achim Hehn/SVD)zoom
Pater Heinz Kulüke, der Generalsuperior der Steyler Missionare, freut sich, dass auf den Philippinen Menschen, für die er sich Jahrzehnte lang engagiert hat, nun anderen in ihrer Not helfen. (Foto: Achim Hehn/SVD)

Schwester Clementina Kujur klagt über die Überbevölkerung im indischen Indore: Der zunehmende Verkehr und die Luftverschmutzung führten dazu, dass in der Bevölkerung Atemwegserkrankungen zunehmen. Und im Südsudan erinnern sich die Menschen betroffen an den Tod der Steyler Missionsschwester Veronika Racková. Sie war im Sommer an den Folgen einer Schussverletzung gestorben.

Der Steyler Erzbischof John Barwa SVD stellt sich solchen Hiobsbotschaften selbstbewusst entgegen: „Gerade in einer Zeit der sozialen Widersprüche, der Entwicklungsungleichheiten, der ethischen Abwertungen und des Terrors wünsche ich allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein sicheres und nachhaltiges neues Jahr für jedermann, egal welcher Kaste, welchem Glauben und welcher Religion er angehören möge.“ 

Pater Eduard Prawdziks Neujahrswunsch sind die Worte des Propheten Jesaja: „Suchet den Herrn, solange er sich finden lässt!“ Wer bei allem Trübsal seinen Humor behalte, strahle Stärke und Zuversicht aus. „Zumindest bewahrt es uns davor, zur ‚Ziegengeneration‘ zu gehören, also zu jenen, die ständig und überall herummeckern.“

): In Togo konnte Pater Marian Schwark den Aufbau einer Kfz-Werkstatt für Jugendliche vorantreiben, in der sich die jungen Mechaniker selbst ihren Lebensunterhalt verdienen können. (Foto: Achim Hehn/SVD)
): In Togo konnte Pater Marian Schwark den Aufbau einer Kfz-Werkstatt für Jugendliche vorantreiben, in der sich die jungen Mechaniker selbst ihren Lebensunterhalt verdienen können. (Foto: Achim Hehn/SVD)

Und so heben die meisten Steyler Missionare in ihren Weihnachtsbriefen die positiven Entwicklungen an ihren jeweiligen Wirkungsorten hervor. Pater Michael Heinz berichtet etwa stolz aus dem bolivianischen San Ignacio de Velasco: „Die beste Abiturientin der Stadt kommt aus unserem Steyler Mädcheninternat!“ Auch ein neu angelegter Gemüsegarten, den Jugendliche aus der Behinderteneinrichtung FASSIV und dem lokalen Gymnasium gemeinsam angelegt haben, hat sich zum Erfolgsprojekt entwickelt. Über 300 Besucher seien zum ersten Gemüsemarkt gekommen, auf dem man rein biologisch angebaute Erzeugnisse angeboten habe. „Wir wollen die Aktion jetzt alle sechs Wochen wiederholen.“

Pater Anton Kappler berichtet in seinem Brief, wie er der Lokalbevölkerung auf der indonesischen Insel Flores mit Brillen eine Freude machen konnte, die man in Deutschland für ihn gesammelt hatte. „Die meisten Brillen haben inzwischen einen Besitzer gefunden und leisten gute Dienste beim Lesen, beim Singen und vor allem beim Säubern des Reises. Ein herzlicher Dank an alle Spenderinnen und Spender!“ 

Pater Heinz Kulüke, der Generalsuperior der Steyler Missionare, freut sich, dass auf den Philippinen Menschen, für die er sich Jahrzehnte lang engagiert hat, nun anderen in ihrer Not helfen. „Kinder von den Mülldeponien, die wir in unserer Obhut haben, helfen noch ärmeren Kindern, die kein Pausenbrot haben“, berichtet er. „Erwachsene sorgen sich um die medizinische Versorgung von Menschen aus anderen Slums. So lässt sich die Welt im Kleinen und vielleicht auch im Großen verändern!“

In Mexiko hat Bruder Joachim Mnich lokale Musikgruppen mit Instrumenten unterstützt. (Foto: SVD)zoom

Viele Briefe der Missionare sind geprägt von deren Freude über neue Projekte und Initiativen für Arme und Ausgegrenzte, die sie mithilfe von Spenden aus Deutschland im Jahr 2016 realisieren konnten. So war es Pater Alwin Mascarenhas im indischen Sozialzentrum „Asha Jyothi“ möglich, 25 Kinder zu betreuen, die mit HIV/AIDS leben. In Togo konnte Pater Marian Schwark den Aufbau einer Kfz-Werkstatt für Jugendliche vorantreiben, in der sich die jungen Mechaniker selbst ihren Lebensunterhalt verdienen können. In Mexiko hat Bruder Joachim Mnich lokale Musikgruppen mit Instrumenten unterstützt. Und in Kenia hat Bruder Karl Schaarschmidt beim Bau eines neuen Kindergartens geholfen, der im vergangenen Monat eingeweiht werden konnte.

Mithilfe von Spenden aus Deutschland konnte Schwester Elizabeth Newman, die in Ghana ein orthopädisches Zentrum betreut, neue Werkzeuge anschaffen. In Ungarn kamen die Gelder Roma-Kinder zugute, die der Steyler Missionar Lourdu seit vielen Jahren betreut. Darüber hinaus sind rund um den Globus Kirchen und Kapellen aufgebaut und renoviert worden. Schließlich haben von den Finanzmitteln aus Deutschland Steyler Bildungshäuser auf der ganzen Welt profitiert, in denen rund um den Globus die Missionare von morgen ausgebildet werden.

Mithilfe von Spenden aus Deutschland konnte Schwester Elizabeth Newman, die in Ghana ein orthopädisches Zentrum betreut, neue Werkzeuge anschaffen. (Foto: SVD)zoom
Mithilfe von Spenden aus Deutschland konnte Schwester Elizabeth Newman, die in Ghana ein orthopädisches Zentrum betreut, neue Werkzeuge anschaffen. (Foto: SVD)

„Für all das und vieles mehr, möchten wir uns von ganzem Herzen bei allen bedanken, die 2016 gemeinsam mit uns auf dem Weg waren“, sagt Pater Joseph Xavier Alangaram SVD, der Missionssekretär der Deutschen Provinz der Steyler Missionare. „Bleiben Sie uns auch 2017 gewogen. Helfen Sie uns weiter dabei, weltweit die Frohe Botschaft zu verkünden und uns für jene einzusetzen, die arm und ausgegrenzt sind. Doch zunächst wünsche ich Ihnen und Ihren Familien eine frohe und besinnliche Weihnachtszeit. Alles Gute und Gottes Segen!“

Markus Frädrich

 
Melanie Pies-Kalkum

Medienredaktion
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