Uganda

„Wir sind Farmer und wollen zurück zu unseren Feldern“

26.02.2018

John ist einer von 1,4 Millionen Menschen aus dem Südsudan, die in den vergangenen Jahren in die umliegenden Länder fliehen mussten.

Kinder in der Flüchtlingssiedlung "Bidi Bidi" in Uganda (Foto: SVD)zoom
Kinder in der Flüchtlingssiedlung "Bidi Bidi" in Uganda (Foto: SVD)

Viele Menschen fliehen in das große Flüchtlingslager in Uganda, wo die Steyler Missionare seelsorglich tätig sind. Pater Heinz Kulüke SVD, der Generalsuperior der Steyler Missionare, hat sie und seine Mitbrüder dort besucht. „Das Leiden von Millionen von Flüchtlingen weltweit bekommt in John ein konkretes Gesicht“, erzählt Pater Heinz Kulüke SVD. Vor kurzem hat sich der Generalsuperior der Steyler Missionare von der derzeit größten Flüchtlingssiedlung der Welt, „Bidi Bidi“ in Uganda, selbst ein Bild gemacht. „Siedlung“ heißt sie und nicht „Camp“, weil die Menschen dort länger bleiben dürfen. Rund 270.000 Bewohner sind es derzeit – und die Zahl steigt.

Die Flüchtlinigssiedlung "Bidi Bidi" in Uganda. (Foto: SVD)zoom
Die Flüchtlinigssiedlung "Bidi Bidi" in Uganda. (Foto: SVD)
„Sie alle sind Opfer von Krieg, Gewalt und ethnischen Konflikten“, weiß Pater Kulüke. Seit 2011 ist der Südsudan nun unabhängig, eine Tatsache, die von Anfang an zum Scheitern verurteilt war. Aus internen Machtkämpfen in der neuen Staatsführung und ethnischen Auseinandersetzungen entstand der Bürgerkrieg. „John zum Beispiel ist 63 Jahre alt und in seinem Leben nun bereits zum vierten Mal aus dem Südsudan geflohen“, sagt Pater Kulüke. „Über die Jahre hat er dadurch den Kontakt zu vielen seiner Geschwister, Verwandten und Freunde verloren.“
Pater Heinz Kuküke SVD in der Flüchtlingssiedlung "Bidi Bidi" in Uganda. (Foto: SVD)zoom
Pater Heinz Kuküke SVD in der Flüchtlingssiedlung "Bidi Bidi" in Uganda. (Foto: SVD)
Das junge Land hat mittlerweile die am schnellsten wachsende Flüchtlingszahl weltweit, die meisten sind Kinder und Jugendliche. Um sie kümmert sich in Uganda der Steyler Missionar Pater Francis Joseph Naduviledathu SVD. Er arbeitet als einer der wenigen Seelsorger in „Bidi Bidi“ und hilft ihnen, ihre Traumata zu verarbeiten. 1.600 Menschen hat Pater Francis in nur wenigen Monaten getauft und 500 Kinder auf die Erstkommunion vorbereitet. „Der Glaube spielt für die Menschen also eine entscheidende Rolle“, so Pater Kulüke. „Er hilft ihnen, nicht zu verzweifeln und die Hoffnung zu verlieren.“
Ihr größter Wunsch: nach Hause zurückkehren zu können. „Wir sind Farmer und wollen auf unseren Feldern arbeiten“, hat John Pater Kulüke erzählt. „Hier gibt es keine Felder, also auch keine Arbeit für uns. So können wir unsere Familien nicht ernähren.“ Jede Nacht betet John, dass er zusammen mit den anderen Flüchtlingen zurückkehren kann in den Südsudan. Wann das sein wird, weiß er nicht. Bis dahin sind die vielen Menschen in „Bidi Bidi“ auf die Unterstützung der Steyler Missionare angewiesen. Davon hat sich Pater Kulüke in den letzten Tagen noch einmal überzeugt: „Ein Mann sagte mir ‚Ihre Missionare werden hier in der Siedlung dringend gebraucht, damit wir nicht die Hoffnung verlieren‘.“
Pater Heinz Kulüke SVD feierte mit den Flüchtlingen aus dem Südsudan in Uganda eine Heilige Messe. (Foto: SVD)zoom
Pater Heinz Kulüke SVD feierte mit den Flüchtlingen aus dem Südsudan in Uganda eine Heilige Messe. (Foto: SVD)
Melanie Pies-Kalkum
 
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