Deutschland

Wie man auch nach dem Tod noch Gutes tun kann – eine Mitarbeiterin der Steyler Mission erzählt

11.09.2017

Seit Juni 1994 arbeitet die gelernte Notarfachangestellte Monika Klaes jetzt schon für die Steyler Mission. Auch nach so langer Zeit hat sie immer noch Freude an ihrer Arbeit.

Angefangen hat Monika Klaes damals in der Projektabteilung, die zu der Zeit sowohl Projekte und Wohltäter betreute als auch Nachlässe abwickelte. Auf die Frage hin, warum sie sich gerade für die Steyler Mission als Arbeitgeber entschieden hat antwortet sie: „Es war einfach schön nach einer kurzen Auszeit wieder in einen Bereich zurückzukehren, in dem ich mein Fachwissen aus dem Notariat anwenden kann. Als Mädchen habe ich eine Klosterschule besucht. Somit hatte ich immer einen Bezug zu Orden. Mit der Steyler Mission ließ sich beides perfekt vereinen. Außerdem ist es einfach schön zu wissen, dass ich mit meiner täglichen Arbeit wirklich etwas bewegen kann.“ Inwiefern erklärt sie anhand ihrer Aufgabenfelder.

Es hat sich vieles verändert seit Frau Klaes vor 23 Jahren hier begonnen hat. Ihre Aufgaben sind jedoch weitestgehend gleich geblieben. „In der Abteilung Nachlässe, Stiftungen und Rechtsberatung, wie sie heute heißt, biete ich zusammen mit meinem Abteilungsleiter Christoph Heitmann eine tiefgehende Wohltäterbetreuung noch über den Tod hinaus an“, erzählt uns Frau Klaes. "Es gibt Beratungen für Wohltäter, die sich für die Erstellung eines Testaments zu Gunsten der Steyler Mission interessieren, das bedeutet ihr Vermögen oder ihr Haus nach dem Tod an uns zu vermachen." In diesem Zuge stattet Herr Heitmann auch persönliche Hausbesuche ab, um den bestmöglichen Service zu bieten. Einige Wohltäter besucht er mehrmals im Jahr, um sich mit ihnen über aktuelle Probleme zu unterhalten, anstehende Fragen zu klären und den persönlichen Kontakt zu pflegen. Weiterhin geben Frau Klaes und Herr Heitmann diverse Hilfestellungen im Alltag, sie unterhalten sich mit den Menschen und helfen so gut wie möglich weiter. In seltenen Fällen kommt es sogar vor, dass Frau Klaes mit ihrem Abteilungsleiter unsere Wohltäter beim Umzug in ein Seniorenheim unterstützt.

Monika Klaes arbeitet in der Abteilung Nachlässe, Stiftungen und Rechtsberatung der Missionsprokur. (Foto: SVD)zoom
Monika Klaes arbeitet in der Abteilung Nachlässe, Stiftungen und Rechtsberatung der Missionsprokur. (Foto: SVD)

„Ist nun ein Wohltäter verstorben, so kümmern wir uns um die vollständige Abwicklung des Testaments, wenn die Steyler Mission als Erbin eingesetzt wurde“, erklärt Frau Klaes. Handelt es sich um eine Alleinerbschaft, organisiert die Abteilung auch die Beerdigung und – falls gewünscht – einen Beerdigungskaffee. Ein Steyler Missionar konzelebriert in vielen Fällen die Messe und auch Herr Heitmann nimmt vielfach an der Beerdigung teil. Wurde z.B. eine Immobilie vererbt, so organisieren Frau Klaes und Herr Heitmann auch die Haushaltsauflösung. Danach wird das Haus dann entweder vermietet oder verkauft. Rechtlich gesehen ist man als Erbe zur Nachlassabwicklung verpflichtet. Als Vermächtnisnehmer hingegen, erklärt Frau Klaes, werde diesem ein bestimmter Teil des Erbes zugesprochen, während der Großteil an eine andere Person, den Erben, gehe. Wurde jedoch ein Testamentsvollstrecker eingesetzt, so sei dieser für die Abwicklung allein zuständig.


Bei ihrer Arbeit mit den Nachlässen stößt Frau Klaes ab und zu an die Grenzen ihrer Möglichkeiten. Solange die Steyler Mission sich nicht als Erbin legitimeren, das heißt ausweisen, kann, bekommt sie oft keinerlei Auskünfte, weder von Banken, noch von Versicherungen oder anderen Stellen, um den Nachlass vollständig abzuwickeln. Doch das mindert nicht ihre Freude an der Arbeit: „Die Arbeit in der Abteilung Nachlässen, Stiftungen und Rechtsberatung ist unwahrscheinlich vielseitig. Die Gespräche mit unseren Wohltätern sind ebenso interessant, wie zu sehen, wie sie leben bzw. gelebt haben.“ Die meisten Hilfsorganisationen bieten diese Art von Wohltäterbetreuung gar nicht an. Dazu meint Frau Klaes: „Im Grunde genommen sammeln wir hier in der Abteilung Nachlässe, Stiftungen und Rechtsberatung auch Projektgelder, nur eben auf einer anderen Ebene.“.

Frau Klaes an Ihrem Arbeitsplatz (Foto:SVD)zoom
Frau Klaes an Ihrem Arbeitsplatz (Foto:SVD)

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sein Vermögen nach dem Tod oder auch schon zu Lebzeiten, einem guten Zweck zu widmen: „Eine Variante wäre die belastete Schenkung“, erklärt Frau Klaes. „In diesem Fall stellt ein Wohltäter der Steyler Mission einen Geldbetrag zur Verfügung. Die daraus anfallenden Zinsen fließen zur Unterstützung unserer Missionare in die verschiedenen Projekte in den unterschiedlichen Missionsländern.“ Sollte der Wohltäter den zur Verfügung gestellten Betrag, aus welchen Gründen auch immer, benötigen, kann er diesen zurückfordern (auch in Teilbeträgen oder in monatlichen Raten). Eine weitere Möglichkeit ist ein Vertrag zu Gunsten Dritter über ein Sparkonto bei Banken oder Kreditinstituten. Hierbei erhält die Steyler Mission nach dem Ableben des Wohltäters das Sparguthaben und kann dieses für die Arbeit der Steyler einsetzen.

„In den meisten Fällen ist es auch so, dass wir vorher gar nicht wussten, dass uns ein Wohltäter in seinem Testament bedacht hat und es erst über das zuständige Nachlassgericht erfahren“, berichtet Frau Klaes. In ihren Augen ist die belastete Schenkung in Zukunft ein sehr stabiles und sicheres Modell, das auch jetzt schon von vielen Wohltätern genutzt wird. Auf die Frage hin, wie auf Erbschaften mit Verschuldungen reagiert werde, antwortete sie: „Den Fall, dass wir eine Erbschaft wegen Schulden ausschlagen mussten, hatten wir bis her tatsächlich noch nicht.“.
Obwohl die Abteilung Nachlässe, Stiftungen und Rechtsberatung den juristischen und auch notariellen Bereich umfasst und sehr fachspezifisch ist, ist diese Abteilung zugleich ein sehr sensibler Bereich. „Es gibt so viele verschiedene Charaktere und nicht jeder spricht gerne über den Tod.“

Zu der Frage, welche Menschen die Steyler Mission größtenteils in ihren Testamenten bedenken, antwortet Frau Klaes: „Das ist sehr unterschiedlich. Die meisten sind bereits vor ihrem Tod langjährige Spender gewesen. In jedem Fall sind sie jedoch von unserer Arbeit überzeugt und der Kirche gegenüber positiv eingestellt. Einige kennen die Steyler durch ihre Familie. Da hat zum Beispiel die Oma früher schon die Stadt Gottes gelesen. Andere hingegen haben sich im Internet zu diesem Thema informiert und sind so auf die Webseite der Steyler Mission aufmerksam geworden“

Helfen über den Tod hinaus

Die Steyler Mission bietet eine nachhaltige und sinnvolle Art Ihr Vermögen auch nach ihrem Tod noch für Ihre Werte einzusetzen. Bei weiteren Fragen zu diesem Thema, können Sie sich in der Rubrik „Spenden & Mitmachen“/ „Über den Tod hinaus“ informieren. Frau Klaes und Herr Heitmann stehen Ihnen ebenfalls gerne für Fragen zur Verfügung.

Herr Christoph Heitmann:       02241 / 2576 335

Frau Monika Klaes:                 02241 / 2576 309

Miriam Heppekausen
 
Melanie Pies-Kalkum

Medienredaktion
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