Deutschland

Luzia Groß geht in den Ruhestand

15.02.2022

Heute ist der letzte Arbeitstag von Luzia Groß. Dann geht die langjährige und treue Mitarbeiterin der Steyler Mission in Rente...

Für die Steyler Mission in Sankt Augustin heißt es in diesen Tagen, Abschied zu nehmen von ihrer Mitarbeiterin Luzia Groß. 19 Jahre lang kümmerte sie sich im Büro des Superior Delegatus um die im Ausland wirkenden Steyler Missionare während ihres Heimaturlaubs in Deutschland. Sie buchte ihre Flüge und Bahnreisen, organisierte Arzttermine, Medikamente und Hilfsmittel, unterstützte bei Formalitäten, hielt Kontakt zu den Angehörigen der Missionare und war immer eine einfühlsame Ansprechpartnerin für jeden.

Im Interview erzählt sie von ihrer Zeit in der Steyler Mission und was sie als nächstes erwartet:

19 Jahre lang arbeitete Luzia Groß im Büro des Superior Delegatus der Steyler Mission. (Foto: SVD)zoom
19 Jahre lang arbeitete Luzia Groß im Büro des Superior Delegatus der Steyler Mission. (Foto: SVD)

Liebe Frau Groß, wie sind Sie damals zur Steyler Mission gekommen?

Luzia Groß: Ich war 28 Jahre lang als Krankenschwester im Krankenhaus tätig, bis mich 2002 ein Steyler Pater auf den Job im Büro des Superior Delegatus ansprach. Ich war vorher schon in einem Steyler Freundeskreis, also schon länger mit den Steyler Missionaren verbunden. Zu der Zeit wollte ich sowieso Veränderung. Auf Dauer im Krankenhaus zu arbeiten hätte ich nicht gekonnt, und so fiel mir die Entscheidung leicht. Es war die Richtige. 

Und nun ist es soweit: Sie verlassen die Missionsprokur. 19 Jahre liegen hinter Ihnen. Wie würden Sie Ihr Gefühl beschreiben, nun zu gehen?

Luzia Groß: Für mich war es eine unglaublich gute Zeit. Die Arbeit war stets interessant und eine Bereicherung für mich. Denn ich konnte Tag für Tag sehr interessante Menschen treffen. Die deutschen Missionare, die auf Heimaturlaub kamen, brachten mir Themen und Informationen nahe, die ich so in anderen Arbeitsbereichen nie kennengelernt hätte – über das Leben, über den Alltag in den Ländern der Welt. Das hat meinen Horizont über all die Jahre sehr erweitert und dafür bin ich dankbar.

Das heißt, der Kontakt zu den Menschen ist das, was Ihnen am meisten Spaß gemacht hat an Ihrer Arbeit?

Luzia Groß: Ja genau, die Begegnungen waren für mich das Schönste und werden mir in Erinnerung bleiben. Ich bin sehr gerne mit Menschen unterwegs und höre einfach genauso gerne zu, besonders wenn mir die Missionare so spannende Geschichten erzählen. Wie zum Beispiel jemand, der zu Beginn in Indonesien einzig und allein mit dem Pferd unterwegs war oder ein anderer, der als Kapitän auf dem Amazonas fuhr, um die abgelegensten Dörfer zu erreichen und nur in einer Hängematte schlafen konnte. Das sind die Geschichten, die mich faszinieren und das Besondere an meiner Arbeit waren. 

Welche Entwicklung hat der Aufgabenbereich Superior Delegatus nach Ihrer Ansicht genommen? 19 Jahre sind eine lange Zeit, in der sich sicher viel verändert hat:

Luzia Groß: Allerdings. Die Veränderungen lassen sich vor allem anhand der Altersstruktur beschreiben. Die Missionare, die ich vor fast 20 Jahren angefangen habe zu betreuen, sind jetzt eben auch fast 20 Jahre älter und viele von ihnen mittlerweile 40 bis 50 Jahre aus Deutschland raus in ihren jeweiligen Einsatzgebieten. Angefangen habe ich mit der Betreuung von 200 Missionaren. Heute sind es 90 und davon über die Hälfte über 80. Wenn sie jetzt auf Heimaturlaub hier sind, fällt ihnen das Eingewöhnen nicht leicht. Denn das Leben hier, die Gesellschaft, die Gegebenheiten haben sich verändert – das ist für viele erst einmal ein Schock. Deshalb habe ich es auch stets als meine Aufgabe angesehen, sie hier willkommen zu heißen, indem ich helfe, wo ich kann, und versuche, sie aufzufangen und ihnen gemeinsam mit ihren Familien eine Heimat zu bieten.

Sie haben in diesen Aufgabenbereichen eine Menge Erfahrung gesammelt in den vergangenen Jahren. Was würden Sie der „Steylerei“ noch mit auf den Weg geben?

Luzia Groß: Ich denke, wie für jeden Christen, ist es auch die Aufgabe des Steyler Ordens, die christliche Botschaft zu leben und danach zu handeln, in der Gesellschaft präsent zu sein und Zeichen zu setzen. Das heißt für die Missionare hier, in die Pfarreien zu gehen und vor allem auch klarzustellen, dass man einem Orden angehört. Keine leichte Aufgabe in dieser Zeit.

Das stimmt. Aus all dem Gesagten hört man heraus, dass Sie sowohl mit einem lachenden als auch mit einem weinenden Auge gehen…

Luzia Groß:
Ja, den Kontakt in alle Welt werde ich schon vermissen. Genauso wie die Kollegen, das Organisieren und das Arbeitsleben an sich. Aber es war wie gesagt eine tolle Zeit und irgendwann ist auch mal Schluss. Ich gehe gerne in Rente und freue mich darauf!

Verraten Sie uns zum Schluss noch, was Sie nun vorhaben?

Luzia Groß: Aber klar. Ich habe einen Garten, um den ich mich liebend gerne kümmere. Jetzt werde ich viel mehr Zeit für die Pflege haben, genauso wie für meinen Bekanntenkreis. Außerdem wandere ich gerne. Und wenn Corona einmal vorbei ist, werde ich auch wieder reisen.

„Mit Frau Groß verlässt uns eine großzügige, großherzige und großartige Kollegin“, so P. Joseph Xavier Alangaram SVD, der Leiter der Steyler Mission. „Wir alle werden sie sehr vermissen und wünschen ihr für Ihre Zukunft das Allerbeste!“

Den Aufgabenbereich von Frau Groß übernimmt Frau Anna Kopik, die Immobilienreferentin der Steyler Mission: „Ich freue mich sehr auf meine neuen Aufgaben und bin Frau Groß sehr dankbar für die Einarbeitung in den letzten Wochen.“ Auch Pater Agateus Ngala SVD wird im Büro des Superior Delegatus tätig sein.

Das neue SupDel-Team v.l.n.r.: Pater Agateus Ngala SVD, Anna Kopik und Pater Joseph Xavier Alangaram SVD (Superior Delegatus)
Das neue SupDel-Team v.l.n.r.: Pater Agateus Ngala SVD, Anna Kopik und Pater Joseph Xavier Alangaram SVD (Superior Delegatus)
 
Melanie Pies-Kalkum

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