Ghana
03.12.2019
Am Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung schauen wir nach Ghana. Dort bekommen betroffene Kinder und Jugendliche im Orthopedic Training Centre (OTC) der Steyler Missionare im Süden des Landes die Chance auf ein unabhängiges Leben.
Menschen mit Behinderung, wie Kobe, haben es in Ghana schwer. Barrierefreiheit gibt es fast nirgends, der Zustand der Straßen und Bürgersteige ist schlecht. Schon ohne Behinderung muss man bei den vielen Straßenlöchern enorm aufpassen. In der Hauptstadt Accra gibt es kaum Möglichkeiten, Rollstuhlfahrer zu befördern. Und noch schlimmer: Was für uns unvorstellbar ist, ist in Ghana Realität. Kinder und Erwachsene mit Behinderungen sind für die ghanaische Kultur häufig eine Schande. Man schämt sich für sie, vernachlässigt sie und überlässt sie oft ihrem Schicksal. Kobe ist das erste Kind seiner Mutter. Seine Oma und seine Tante wollten sie nach seiner Geburt davon überzeugen, ihn loszuwerden, ihn einfach auf die Straße zu setzen. Doch seine Mutter hörte nicht auf sie. Zum Glück kannte der Arzt, der Kobe auf die Welt gebracht hat, das „Orthopedic Training Centre“ (OTC) der Steyler Missionare in Nsawam, im Süden Ghanas. Dorthin schickte er Mutter und Kind.
Gemeinsam mit Ärzten und Therapeuten überlegte Kobes Mutter, wie man ihm am besten helfen könnte. Sie entschied sich für die Amputation seiner Unterschenkel. Ohne die Operation wäre Kobe sein ganzes Leben lang an den Rollstuhl gefesselt gewesen. Was vorher nicht vorstellbar war, ist bereits jetzt möglich. Er kann stehen und sich selbstständig fortbewegen. Zwei Jahre ist Kobe nun alt. In wenigen Monaten wird er seine ersten Prothesen bekommen und mit regelmäßigem Training darauf laufen lernen. Mit Geduld, Glück und Gottes Hilfe wird Kobe in ein paar Jahren in die örtliche Schule gehen und eines Tages ein selbstbestimmtes Leben beginnen können.
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