Deutschland

Missionsprokur beginnt Pfingstaktion

05.06.2019

In ihrer Pfingstaktion wirbt die Steyler Mission in diesen Tagen wieder für die Ausbildung der Steyler Nachwuchsmissionare weltweit. Einer von ihnen ist der 31-jährige Eric Ewusi, der im Ausbildungshaus der Steyler Missionare im Norden Ghanas Theologie studiert. Im Interview erzählt er, warum er Priester und Missionar werden möchte.

„Ich möchte dort sein, wo die Menschen mich brauchen“

Eric Ewusi (31) studiert im zweiten Jahr Theologie im Ausbildungshaus der Steyler Missionare in Tamale, im Norden Ghanas. (Foto: SVD)zoom
Eric Ewusi (31) studiert im zweiten Jahr Theologie im Ausbildungshaus der Steyler Missionare in Tamale, im Norden Ghanas. (Foto: SVD)

Wie haben Sie Steyler Missionare kennengelernt?

Ich bin in einer Gemeinde aufgewachsen, die von Steyler Missionaren geleitet wurde. Dort habe ich ihr Charisma erlebt. Sie haben mit solcher Begeisterung, solchem Enthusiasmus gearbeitet. Man konnte förmlich spüren, dass sie etwas verändern. Sie gingen überall dort hin, wo sie gebraucht wurden. Für die Steyler Missionare, die Gesellschaft des Göttlichen Wortes, steht die Frohe Botschaft im Mittelpunkt. Diese will auch ich an die Menschen weitergeben. Ich gehöre zu den Steyler Missionaren, um eine Mission zu erfüllen. Ich möchte ein Priester sein.

Was verstehen Sie unter Mission heute?

Eric unterstützt die Feier der Heiligen Messe durch die Steyler Missionare in den abgelegenen Gebieten rund um Tamale musikalisch. (Foto: SVD)zoom
Eric unterstützt die Feier der Heiligen Messe durch die Steyler Missionare in den abgelegenen Gebieten rund um Tamale musikalisch. (Foto: SVD)

Wir müssen aufmerksam gegenüber der Evangelisierung sein. Sobald du auf Mission gehst, musst du die Bedürfnisse der Leute erspüren. Oft ist es doch so, dass wir in unserer eigenen „Komfortzone“ sitzen und die anderen Menschen da draußen vergessen. Da sind Menschen, die leiden, die nicht viel zum Leben haben, Menschen die deprimiert sind. Viele von ihnen haben keine Ahnung, dass es Gott gibt. Wir dürfen diese Menschen nicht zurücklassen, nicht allein lassen. Mission heißt also, dorthin zu gehen, mit den Menschen zu leben und sie spüren zu lassen, dass Jesus Christus sie liebt. Jesus Christus führt uns in dieser Mission, damit wir für diese Menschen da sein und ihnen von ihm erzählen können. Das ist das Charisma. Das ist es, was uns motiviert, auf Mission zu gehen. Die Botschaft der Liebe, die Botschaft der Güte Gottes.

Während seiner Ausbildung ist Eric bereits praktisch in der Pastoral tätig. (Foto: SVD)zoom
Während seiner Ausbildung ist Eric bereits praktisch in der Pastoral tätig. (Foto: SVD)
Gibt es diesen speziellen Moment, in dem Sie erkannt haben, dass Mission Ihre Bestimmung ist?

Während meiner frühen Ausbildung bei den Steyler Missionaren schickte man mich in ein abgelegenes Dorf hier im Norden des Landes, wo ich einen Monat lang mit den Menschen zusammenlebte. Durch die Gespräche mit ihnen wurde mir bewusst, dass sie praktisch den Anschluss an die Welt verloren hatten. Sie wussten nichts von Kirche oder Jesus Christus. Hier beginnt man also praktisch von null. Wir wollen den Menschen die Möglichkeit geben, von Gott und Kirche zu erfahren. Dann kann man sehen, wie unsere Arbeit wirkt und wie sich die Frohe Botschaft dort verbreitet. Aber es geht natürlich nicht nur um das Wort. Es geht nicht nur darum, von der Liebe Gottes zu sprechen, sondern sie auch zu zeigen. Deshalb ist Mission meine Bestimmung.

Nun studieren Sie im Steyler Ausbildungshaus in Tamale. Was haben Sie davor gemacht?

Ausbildungshaus der Steyler Missionare in Tamale, im Norden Ghanas. (Foto: SVD)zoom
Ausbildungshaus der Steyler Missionare in Tamale, im Norden Ghanas. (Foto: SVD)
Ich habe einige Zeit als Angestellter in einer Firma gearbeitet. Aber das erfüllte mich nicht. Da gab es immer was, nach dem ich mich sehnte. Ich kannte die Steyler Missionare ja von Anfang an durch ihre Arbeit in meiner Heimatgemeinde. Für mich war dann relativ schnell klar, dass ich bei ihnen ins Seminar gehen wollte. Darauf habe ich mich einige Zeit spirituell vorbereitet und dann alle anderen Dinge zurückgelassen. Denn Gott hat mich gerufen und ich bin zu ihm gekommen.
Was würden Sie als eines der wichtigsten Dinge bezeichnen, die Sie im Ausbildungsseminar bis jetzt gelernt haben?

Ich würde es generell beschreiben. Die SVD Gemeinschaft hat mir schon jetzt wirklich geholfen. Sie hat mein Leben verändert, es in die richtige Richtung gelenkt – auf den richtigen Weg. Und dieser Weg erfüllt mich.
Überall auf der Welt bilden die Steyler Missionare in ihren Ausbildungshäusern junge Menschen zu Priestern und Nachwuchsmissionaren aus und bereiten sie auf ihren Einsatz in den Projektländern vor. (Foto: SVD)zoom
Überall auf der Welt bilden die Steyler Missionare in ihren Ausbildungshäusern junge Menschen zu Priestern und Nachwuchsmissionaren aus und bereiten sie auf ihren Einsatz in den Projektländern vor. (Foto: SVD)

Welche Träume haben Sie für Ihre Zukunft? Möchten Sie als Missionar in Ghana bleiben oder in ein anderes Land gehen?

Eigentlich bin ich für alles offen. Wo auch immer mich die Menschen brauchen, wo auch immer mich die Ordensgemeinschaft hinschickt – dort werde ich arbeiten und helfen. Als Ghanaer habe ich aber auch hautnah miterlebt, wie schwer das Leben in Afrika für viele Menschen ist. Hier sterben Menschen an Malaria, hier haben viele keinen Zugang zu sauberem Wasser. Das ist der Grund, weshalb ich zurzeit hier bin. Und dennoch: Was auch immer der Herr am Ende des Tages für mich hat, ich werde ihm folgen und mich bei ihm bedanken.

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Interview: Melanie Pies-Kalkum
 
Melanie Pies-Kalkum

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