Zum Gedenken an Pater Kurt Bard

Pater Kurt Bard SVD (Foto: SVD)
Pater Kurt Bard SVD (Foto: SVD)

Pater Kurt Bard stammt aus dem nördlichen Saarland. Seine Wiege stand in Theley am Fuße des Schaumberges. Hier verbrachte er seine Jugend. Unter dem Steilhang des Schaumberges, an der anderen Bergseite, liegt die Benediktiner-Abtei St. Mauritius, Tholey. Sie ist das älteste Kloster Deutschlands. Nach einer wechselvollen Geschichte konnten im April 1950 wieder Mönche das Kloster besiedeln; sie kamen aus der St. Matthias Kommunität in Trier.
In diesem Jahr 1950 begann Kurt seine Gymnasialstudien im Missionshaus St. Wendel. Er hatte sich für die Steyler Missionare entschieden und begann Ende Mai 1957 das Noviziat in St. Gabriel bei Wien. Dort legte er seine ersten Gelübde am 8.9.1959 ab. Es folgte das Studium der Philosophie.
Im September 1961 siedelte er nach Sankt Augustin über zu seiner theologischen Ausbildung. Am 8.12.1963 empfing er dort die Priesterweihe und bekam seine Arbeitsbestimmung für Flores, Indonesien.
Das Leben eines Missionars ist vielfältig und arbeitsreich. Nach einem dreimonatigen Sprachkurs in Ende wurde er 1965 vom Bischof von Larantuka als Mitglied des Ausbildungsteams im kleinen Priesterseminar von San Dominggo Hokeng eingesetzt. Im Jahr 1967 wurde er nach Mataloko versetzt, wo er sowohl die Aufgaben des Präfekten und der Hausleitung als auch die Seelsorge in den umliegenden Gemeinden übernahm.
In der Mission sind Leib- und Seelsorge immer sehr eng miteinander verknüpft. Schon in den Jahren 1967-1972 legte er mit seinen Pfarrangehörigen große Reisfelder an. Das brachte Nahrung und Verdienst.

Im Jahr 1990 baute er eine neue Pfarrkirche in Were. 2002 kam ein Kindergarten hinzu und 2008 ein großes Pfarrzentrum. Mit dieser Pfarrkirche in Were fühlte er sich sehr verbunden. Hier zelebrierte er jeden Sonntag die Heilige Messe und nahm andere seelsorgerische Aufgaben wahr, bis er aus Altersgründen dazu nicht mehr in der Lage war. Allem voraus geht immer die Ausbildung von Fachpersonal: Kindergärtnerinnen, Krankenschwestern, Apothekerinnen, Dorfhebammen. Im Laufe ihrer Geschichte war die Kirche immer „Mutter und Lehrerin“ – und das in allen Bereichen des Lebens.

1987 begann er mit dem Aufbau und der Leitung des Exerzitien-, Bildungs- und Tagungszentrums Kemah-Tabor, in Mataloko. Mit 170 Betten kam er auf bis zu 7000 Besuchern im Jahr. Teilnehmer kamen aus allen Teilen Indonesiens. Da das Haus gut geführt und geleitet war, kamen auch verschiedene Gruppen zu längeren Studienaufenthalten. Das war ihm wichtig – nicht zuletzt um das ganze Unternehmen auch finanzieren zu können.
Mit seinem Landsmann P. Klaus Naumann (seit 1974 in Indonesien) pflegte P. Kurt in den langen Missionsjahren in Indonesien den Kontakt mit der Heimatgemeinde Theley. Im Jahr 2010 machte sich eine 13-köpfige Delegation aus der Heimat auf den Weg ins ferne Indonesien. An der Spitze der Bürgermeister! Höhepunkt war eine Tanzmesse mit etwa 100 Mitwirkenden in Were, der Pfarrei von Kurt Bard. Da lernten die Gäste aus dem Saarland eine ganz andere Form der Liturgie kennen. Eine gut gestaltete Liturgie war P. Kurt immer sehr wichtig!

Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland zeigten sich die Gäste aus der saarländischen Heimat von der Arbeit ihrer Theleyer Missionare tief beeindruckt. Sie hatten sich mit eigenen Augen überzeugen können, wie ihre beiden Missionare unter schwierigen Bedingungen und mit großem Geschick, Mut und Geduld ihre großen Herausforderungen zu meistern wussten.
Die Landsleute bleiben ihren Missionaren im fernen Indonesien sehr verbunden. Ohne sie wären die vielen Aktivitäten ihrer beiden Missionare auf Flores auch gar nicht denkbar. Daheim sind und bleiben sie die guten ‚Botschafter‘ für Indonesien.
P. Kurt verbrachte seine letzten Jahre im Kemah Tabor – Exerzitienhaus. Seit dem Schlaganfall Anfang dieses Jahres hat sich sein Gesundheitszustand immer weiter verschlechtert. Obwohl die Ärzte im staatlichen Krankenhaus in Maumere bereits ihr Bestes taten, um die Gesundheit von Pater Kurt wiederherzustellen, konnte ihm das nicht viel helfen. Er wurde daraufhin zurück nach Mataloko gebracht. Am 16. März 2022, gegen 13.35 Uhr, legte er im Alter von 88 Jahren im staatlichen Krankenhaus von Bajawa sein reiches missionarisches Leben in die Hände seines Schöpfers zurück. Er wurde auf dem Missionsfriedhof in Kemah Tabor, Mataloko zur letzten Ruhe gebettet.
Die Steyler Missionare danken P. Kurt Bard für seine engagierte Missionsarbeit durch ein halbes Jahrhundert hindurch. Sie danken auch seinen Angehörigen, Freunden und Helfern in der Heimat. Seite an Seite mit ihrem Missionar haben sie alle zusammen dem Missionswerk auf Flores gedient!

Pater Agateus Ngala SVD
 
 

Datenschutz  |  Kontakt  | Sitemap  |  Impressum  |  Suche