1. September - Welttag der Schöpfung

Das Bild stammt von einem Graffiti-Künstler der „Freiraumgalerie“ in Halle an der Saale und wurde für eine Glaubensserie der stadtgottes geschaffen.
Das Bild stammt von einem Graffiti-Künstler der „Freiraumgalerie“ in Halle an der Saale und wurde für eine Glaubensserie der stadtgottes geschaffen.

Am 1. September feiern Christen weltweit den Tag der Schöpfung. Papst Franziskus hat vor drei Jahren diesen Gedenktag im Sinne seiner Enzyklika ‚Laudato Si‘ ins Leben gerufen und damit die Bewahrung der Schöpfung in den Mittelpunkt gerückt. Wir können den Schöpfer nicht ehren, wenn wir mit seinem Werk achtlos umgehen oder es sogar zerstören.

Ein Beispiel eines solchen Zerstörungswillens erleben wir gerade in Brasilien, wo der Staatspräsident ein Schutzgebiet am Amazonas um mehr als ein Viertel verkleinern will (350.000 ha), um darin Bergbau und Abholzung des Regenwaldes zu erlauben. Zwar wurde das Vorhaben von einem Gericht vorerst blockiert, doch gibt sich die Regierung nicht geschlagen. Denn es geht um viel Geld für die Staatskasse und um die Erhaltung der eigenen Macht.

Der seit 2015 emeritierte Amazonas-Bischof Erwin Kräutler setzt sich seit Jahren für den Schutz des Amazonasgebietes ein und erhielt dafür 2010 den alternativen Nobelpreis. Im Gespräch mit Radio Vatikan sagte er zum Vorhaben des Präsidenten: „Es geht darum, Amazonien zu einer Bergwerkregion zu machen und das Volk wird einfach nicht gefragt… und die Konsequenzen sind irreversibel; die Flora und Fauna sind auf Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte, geschädigt. Wir haben die Aufgabe, auf die Regierung einzuwirken und zu sagen: So geht das nicht, im Namen Gottes, im Namen des Schöpfers, der uns diese Welt geschaffen hat, in der wir leben, können wir einfach nicht ja und Amen sagen zu dem, was irgendwo ein Präsident sogar gegen die brasilianische Verfassung entscheidet.“

Der heutige Welttag der Schöpfung will auch uns aufrütteln, wachsam zu sein, wenn es um die Schöpfung und die Umwelt geht. Auch wir erleben gerade, wie große Konzerne in unserem Land den Schutz der Umwelt und die Gesundheit der Menschen opfern zugunsten von Marktanteilen und Profit. Da dürfen wir Christen uns nicht heraushalten. Denn es geht letztlich um die Ehrfurcht vor Gottes Schöpfung und die Sorge um seine Geschöpfe.

Pater Manfred Krause SVD


 
 

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